Binnenfischerei
Unsere Arbeit möchte die nachhaltige Nutzung wildlebender heimischer Fische unterstützen. Aktuelle ökologische und ökonomische Herausforderungen für Binnengewässer und die Fischerei sollen dabei adressiert werden. Einerseits beeinflussen Faktoren wie Degradierung der Lebensbereiche, Klimawandel und invasive Arten die Population der einheimischen Fische; das kann eine Anpassung der kommerziellen und freizeitlichen Fischereipraktiken erforderlich machen. Andererseits ist kommerzielle Fischerei oft mit ökonomischen Schwierigkeiten konfrontiert, von sich ändernden Konsumentenansprüchen bis zu Konkurrenzdruck durch importierten Fisch. In enger Zusammenarbeit mit Berufsfischern, Anglern, Managern und anderen Interessengruppen erarbeiten wir praktische Lösungen für diese Herausforderungen, indem wir aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden erzielen und einsetzen.
Übergeordnete Zielstellung der Tätigkeit im Arbeitsbereich Binnenfischerei ist die Weiterentwicklung der Prinzipien einer guten fachlichen Praxis der Fischbestandsbewirtschaftung in Binnengewässern zur Unterstützung der Erwerbs- und Angelfischerei. Dabei stehen Aspekte der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen im Mittelpunkt.
Aktuelle Arbeitsschwerpunkte liegen z.B. in
- der fischereilichen Ertragswertschätzung von Seen,
- der Erarbeitung und Weiterentwicklung von Bewirtschaftungsplänen für Hauptzielarten der Fischerei (wie Aal und Maräne)
- sowie in sozioökonomischen Fragestellungen in der Angelfischerei.
Ausserdem werden Fragen zur Entwicklung der Fischbestände und der fischereilichen Nutzung künstlich entstandener Gewässer bearbeitet. Insbesondere betrifft das die in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen in großer Anzahl und Fläche entstehenden Braunkohletagebauseen. Im Rahmen von Gutachten für die einzelnen Seen werden die Lebensbedingungen für Fische betrachtet, das fischereiliche und fischfaunistische Leitbild abgeleitet sowie die erforderlichen fischereilichen Maßnahmen zum Aufbau eines gewässertypischen Fischbestandes, und dessen zukünftige Nutzung, erarbeitet.